Christoph Bader, Japan

Chris
toph
Bader

Japan

Gastfreundschaft in Japan erleben

私の日本への冒険
(mein Abenteuer in Japan)

Was wissen wir eigentlich über die Landwirtschaft und das Leben im fernen Asien?

Diese Frage stellte ich mir, fünf Monate vor meinem geplanten Auslandsaufenthalt im Land der aufgehenden Sonne, über 9000 Kilometer weg von zu Hause. Schnell war mir klar, dass Japan bedeutend mehr zu bieten hat, als Anime, Manga und Sushi.

Während meiner Praktikumszeit war die Stadt Kagoshima Dreh- und Angelpunkt meines Aufenthalts. Durch zahlreiche Fachexkursionen, Betriebsbesichtigungen, Vorlesungen und Meetings mit Prof. Dr. Takafumi Gotoh, lernte ich Landwirtschaft, Kultur und Leben in Japan kennen.
Ein großer Vorteil war, dass ich das Praktikum gemeinsam mit meinem Studienkollege Martin Wecker absolvieren durfte. Zu zweit konnten wir das Erlebte viel besser verarbeiten und dass ein oder andere mehr hinterfragen. Das größte Geschenk war aber, dass Professor Gotoh mich hinter die Kulissen schauen ließ und mir Erlebnisse ermöglichte, die man als „normaler“ Praktikant nicht erleben würde. Zum Beispiel zeigte er mir auf dem Lehr- und Versuchsbetrieb der Universität seine Forschungsprojekte zur optimalen und hochkomplexen Fütterung und Haltung der Luxusrinderrasse Wagyu.

Gastfreundschaft wird in Japan großgeschrieben. Ich reiste in den sieben Wochen von Kagoshima, über die Insel Okinawa nach Nagasaki, den Bergen Oitas, über Hiroshima und die Megametropole Tokio nach Niigata und konnte viele neue Kontakte knüpfen. Oft wurde ich zum Abendessen oder in die Karaokebar eingeladen und konnte dabei die Japaner und deren Kultur näher kennen lernen. Ebenso durfte ich vor Professoren und Studenten verschiedener Agraruniversitäten Vorträge über die Landwirtschaft in Deutschland halten und wir tauschten unser Fachwissen auch auf landwirtschaftlichen Betrieben in der Praxis aus – so entwickelten sich Freundschaften, die weit über die Praktikumszeit hinausgingen.

Mein Fazit:
Im stetigen Wandel der Landwirtschaft ist es wichtig, die regionalen, nationalen und globalen Zusammenhänge zu verstehen. Sei es in Bayern, Deutschland oder in Japan. Der moderne Landwirt denkt über seine Grenzen hinaus. Als Praktiker muss man dafür auch mal in die Ferne reisen. Neben der eindrucksvollen Kultur, der unvergesslichen Landschaft, den ausgesprochen herzlichen Menschen, bekam ich einen bleibenden Eindruck von Japan. Gerade in Sachen Persönlichkeitsbildung, das Leben und Lernen in einer anderen Kultur und
die Erweiterung der fachlichen Expertise im landwirtschaftlichen Bereich war Japan die perfekte Wahl für ein Auslandspraktikum, um sich den internationalen und interkulturellen Herausforderungen, sowie dem Denken und Handeln zu öffnen.